Verbesserte Wundheilung durch gezielte Ernährung

Die Wichtigkeit der Ernährung, speziell bei chronischen Wunden, wird meist unterschätzt.

Ich ernähre mich doch ganz normal und ausgewogen. Warum soll ich jetzt auf meine Ernährung besonders achten?

....hört man immer wieder von Klienten der Wundambulanz, wenn ich das Thema anspreche. Ja, denn es macht einen großen Unterschied, ob mein Körper mit einer offenen Wunde, im wahrsten Sinne des Wortes, zu kämpfen hat oder nicht. Es ist wie bei der  Renovierung eines Hauses. Nicht nur, dass es ziemlich anstrengend ist, es werden auch Ziegel, Mörtel und anderes Baumaterial für die Renovierung benötigt.  So ist es auch bei der Wundheilung. Der Körper braucht für die Reparatur des Hautdefektes zusätzlich Baustoffe in Form von Eiweiß und Vitaminen, etc. Wenn man die Ernährung, speziell im Alter anschaut, erkennt man, dass sie einseitiger und oft auch weniger wird. Führt man dann spezielle Vitamine, Eiweiß und dergleichen zu, kann man sehr wohl eine schnellere Wundheilung beobachten. Ich muss zugeben, dass auch ich am Anfang meiner Laufbahn der Ernährung für die Wundheilung zu wenig Beachtung geschenkt habe. 

Welche Baustoffe sind für eine Wundheilung besonders wichtig?

Eiweiß

Proteine, auch Eiweiß genannt, sind einer der wichtigsten Baustoffe unseres Körpers für den Aufbau von Binde- und Granulationsgewebe. Enzyme oder Hormone sind wichtig für viele Prozesse im Körper und bestehen größtenteils aus Eiweiß. 

Eiweiß ist in Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Sojaprodukte, Milchprodukte, Eier und Hülsenfrüchten vorhanden. 

Der Eiweißbedarf liegt bei 0,8-1,5 g  pro Kilo Körpergewicht.

Speziell bei offenen Wunden in den Beinen, die viel Sekretion bilden, ist eine erhöhte Eiweißzufuhr wichtig. Hier sollte man über 1g pro Kilo Körpergewicht liegen.

 

Spurenelemente

Eisen

wird benötigt, um in den roten Blutkörperchen Sauerstoff zu binden und zu transportieren. Besonders der Heilungsprozess der Wunde benötigt viel Sauerstoff.

Er ist in Lebensmitteln wie Nüssen, Spinat, Weizenkleie, Leber, Kichererbsen, Tofu ect. vorhanden.

Tagesbedarf 10-15 mg

Zink

ist ein Bestandteil vieler Enzyme und des Insulins. Es ist wichtig für die Zellteilung und somit für einen schnellen Wundverschluss. Ein Zinkmangel führt auch zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Darum hilft auch die gute Hühnersuppe bei einer Erkältung, da durch das lange Kochen das Zink aus den Knochen des Huhnes gelöst wird.

Tagesbedarf : 20 - 30 mg Zink

Selen

ist für die Bildung vieler körpereigener Enzyme wichtig und hat auch eine starke antioxidative und entzündungshemmende Wirkung.

Es kommt vor allem in Meeresfischen, Eiern, Getreide, Gemüse, Weizenkeime, Soja und in Hühner- und Schweinefleisch vor.

Tagesbedarf: 100-200 yg. Bei einem Selenmangel im Blut kann eine höhere Dosis notwendig sein.

 

Vitamine

Vitamin C

reguliert den Aufbau des Bindegewebes und ist für die Eisenresorption aus dem Darm wichtig. Außerdem ist es ein wichtiger Radikalfänger.

Tagesbedarf 500mg-1000mg

Wichtig dabei ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um einer möglichen Nierenschädigung vorzubeugen. Falls man dabei Durchfall bekommt, sollte man die Dosis verringern.

Vitamin E

ist auch ein wichtiges Antioxidationsvitamin und wirkt entzündungshemmend.

Tagebedarf 100-200 mg/Tag 

Bei einer ausgeprägten Entzündung hat man einen höheren Tagesbedarf.

Vitamin A

ist an der Kollagensynthese beteiligt und fördert eine raschere Epithelisation der Wunde. Vitamin A muss immer in Kombination mit Vitamin E gegeben werden

Tagesbedarf: 15-20mg/Tag

 

 

 

 

 

 

 

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