Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege

Ein Erfolgskonzept, das seit 22 Jahren in Österreich durchgeführt wird.

Es begann im Jahr 2001 als Pilotprojekt mit rund 1000 Hausbesuchen. Weil erkannt wurde, wie wichtig und notwendig Informationen zur häuslichen Pflege sind, wurde die Anzahl der Hausbesuche sukzessive angehoben. In den letzten Jahren wurden durchschnittlich 20.000 Pflegegeldbezieher zu Hause besucht. Seit 2019 werden zusätzlich ca.5000 Hausbesuche mit Schwerpunkt Demenzieller Beeinträchtigung durchgeführt. Dabei geben rund 200 Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen ihr Wissen weiter. Seit 2007 bin ich Teil dieses Teams und habe seither knapp 3000 Hausbesuche selbst durchgeführt. Die Hausbesuche werden durchweg positiv bewertet und haben sich zu einem bewährten Instrumentarium entwickelt, das zu Recht als best practice Modell bezeichnet werden kann. 

 

Für wen wird die Qualitätssicherung durchgeführt?

Es werden Pflegegeldbezieher, die zu Hause gepflegt werden, in ganz Österreich besucht. Diese Hausbesuche werden im Auftrag des Sozialministeriums kostenlos und freiwillig durchgeführt. Es werden auch verpflichtende Hausbesuche bei Förderwerberinnen und Förderwerbern einer 24 Stunden-Betreuung durchgefürhrt. Diese verpflichtenden Hausbesuche sind ebenfalls kostenlos.

 

Welches Ziel verfolgen die Hausbesuche?

Durch den Besuch einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson soll die tatsächliche Pflegesituation anhand eines Situationsberichtes erhoben werden.  Bei Bedarf werden die Pflegegeldbezieher*innen und deren Betreuungspersonen ausführlich informiert und beraten. Es steht bei diesen Hausbesuchen ausschließlich die Hilfe im Vordergrund und nicht die Überprüfung des Pflegegeldes, was leider oft angenommen wird.

Die Erhebung der Versorgungssituation erfolgt nach einem vom Forschungsinstitut für Altersökonomie in Wien entwickeltem Konzept. Es werden 6 ausgewählte Lebensbereiche erhoben.

  1. Funktionale Wohnsituation
  2. Körperpflege
  3. Medizinisch-Pflegerische Versorgung
  4. Ernährung inklusive Flüssigkeitszufuhr
  5. Hygienische Wohnsituation
  6. Aktivität/Beschäftigung/Sozialleben

Die Erkenntnisse der Befragungen werden ausgewertet und Sie können die Ergebnisse auf der Webseite der Sozialversicherung der Selbständigen einsehen.

 

Hausbesuch auf Wunsch

Seit dem Jahr 2015 gibt es auch die Möglichkeit, auf Wunsch einen kostenlosen Hausbesuch durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen beim Kompetenzzentrum Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege zu beantragen. Dieser kann per Email unter wunschhausbesuch@svqspg oder telefonisch unter +508082087 angefordert werden.

 

Persönliches Fazit der Hausbesuche

Nach meiner Erfahrung werden die Hausbesuche sehr gut angenommen. Nach einer gewissen Skepsis am Anfang ergeben sich meist sehr gute Gespräche! Aus Überzeugung kann ich sagen, dass bei jedem Hausbesuch Informationen vermittelt werden, die für die Pflegegeldbezieher*innen oder deren Angehörigen völlig neu sind. Während des Besuchs wird auch auf Sturzgefahren hingewiesen und praktische Informationen weitergegeben, wie man das Badezimmer  behindertengerechter gestalten kann, etc. Da diese Hausbesuche von Experten aus der Praxis durchgeführt werden, kann man viele wertvolle Informationen für die häusliche Pflege erhalten.

 

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